Seit 2018 findet immer am ersten Donnertag im September ein landesweiter Probealarm aller Sirenen in NRW statt. Auch in Bochum sind seit 2019 wieder sechs Sirenen in Betrieb und es sollen noch mehr werden. Warum es wieder Sirenen gibt, wo der unterschied zu früher ist und was die Signale zu bedeuten haben kann hier nachgelesen werden.

Ein Stück Geschichte: Fast jeder hat sie schon einmal gesehen, die ehemaligen Luftschutzsirenen vom Bund, die auf den Dächern von Schulen oder öffentlichen Gebäuden errichtet waren und zum Teil noch sind. Sie gehörten zum Warnsystem des Bundes. Ihre Anfänge hatte die Sirene bereits lange vor der Zeit von Weltkriegen. Erfunden wurde Sie von einem Physiker und Ingenieur Charles Cagniard de Latour 1819. Während dem zweiten Weltkrieg gab es in großen Städten Sirenen, zuwar Warnung der Bevölkerung. Damals nannte man das „Fliegeralarm“, da die Gefahr vor allem durch Flugzeuge gegeben war.

In den 1950er Jahren wurde der Zivilschutz neu ausgelegt. Angesichts einer drohenden Gefahr, nicht nur durch Flugzeuge, sondern auch durch Raketen, wurde aus dem „Fliegeralarm“ ein „Luftalarm“. In der Zeit des kalten Krieges wurde in Westdeutschland ein Netz von 80.000 Sirenen installiert, welche vor eben diesen Gefahren und anderen Katastrophen warnen sollten. Schon damals gab es zwei mal jährlich einen bundesweiten Probealarm. Nach dem Ende des kalten Krieges, wurden die Hälfte aller Sirenen 1993, aus Kostengründen, abgebaut. Einige Städte übernahmen das Sirenensystem.

Warnung der Bevölkerung heute: Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat seit dem Wegfall des flächendeckenden Sirenennetzes nach einer alternative gesucht und ein mobiles Warnsystem, kurz MoWaS, entwickelt. Dieses System beinhaltet mehrere Herangehensweisen eine Warnung zu verbreiten. Es können Warnmeldungen simultan an regionale und überregionale Rundfunk- und TV-Sender weitergegeben werden sowie Mitteilungen über die Warnapps NINA oder KatWarn herausgegeben werden. Direkte Durchsagen von einer Feuerwehrleitstelle über die lokalen Radiosender, Texte über soziale Medien, Warnfahrzeuge mit mobilen Sirenen und eben Sirenen selbst sollen den Erreichungsgrad weiter anheben. Ziel ist es, über einen Warnmix, durch das Nutzen verschiedenster Medien, einen möglichst großen Teil der Bevölkerung zu erreichen. Mit der Zuständigkeit der Umsetzung wurden Gemeinden und Kreise und ferner auch das Land, gemäß dem Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und die Katastrophenhilfe sowie einem Warnerlass, beauftragt. 

Warum wird gewarnt? Die Gründe, warum eine Warnung ausgegeben wird sind vielfältig. Gefahren für Menschen und Sachwerte können durch verschiedenen Ursachen entstehen. Großbrände, Unwetter, Hochwasser, Bombenentschärfung oder Schadstoffaustritte. Dies sind nur ein paar Beispiele von Ereignissen, die unvorhergesehen passieren können. Richtiges Verhalten der Bevölkerung unterstützt die Einsatzkräfte und beginnt mit einer Warnung, eben über Apps, Internet, Radio und auch Sirenen.

Die folgenden Warnsignale sollten Sie kennen: 

  • 1 Minute auf- und abschwellender Ton – GEFAHR!
  • 1 Minute Dauerton – ENTWARNUNG!
  • Je eine Minute Dauerton-Schwellton-Dauerton – PROBEALARM

Hören Sie einen Warnton, sollten Sie das Radio einschalten und im Internet oder sozialen Medien nach Meldungen Ihrer Feuerwehr schauen. Das erhalten von Warnungen ist, wie oben Beschrieben, vielfältig. In den Beitraglinks finden Sie weitere Internetseiten mit Flyern und Broschüren zu diesem Thema.

Aktuell sind in Bochum neben allen anderen Warnmethoden auch sechs Sirenen im Einsatz. Sie befinden sich an den folgenden Standorten: ?Rathaus Wattenscheid, ?Historisches Rathaus, ?Werner-von-Siemens-Schule, ?Bezirksverwaltungsstelle Bochum-Ost, ?Freiwillige Feuerwehr Stiepel und ?Bezirksverwaltungsstelle Bochum-Südwest.